Verein zur Förderung evangelischer Schüler_innenarbeit

Manfred Müller

Engagiert für selbstbestimmte Jugendbildung

Manfred Müller (1903 in Stuttgart geboren) studierte nach seinem Abitur Neue Sprachen und wurde 1927 zum Dr. phil. promoviert. Von 1929 bis 1932 war er Landeswart der schwäbischen Schülerbibelkreise, wurde 1934 zunächst Landesjugendwart und 1936 württembergischer Landesjugendpfarrer. Bis zum Ende der nationalsozialistischen Diktatur war er Vorsitzender der Landesjugendpfarr-Konferenz der Bekennenden Kirche.1946 wurde Manfred Müller als Oberkirchenrat der württembergischen Kirchenleitung verantwortlich für Kirchliche Werke, Öffentlichkeitsarbeit, Politik und Studentenarbeit. In dieser Eigenschaft hat er 1946 bei der Gründung des Evang. Jugendwerks in Württemberg und der Arbeitsgemeinschaft der Evang. Jugend in Deutschland mitgewirkt.
Während des „Dritten Reiches“ hat Manfred Müller eine ganze Generation junger „Christen mit seinem Leitbild eines bibelgebundenen, engagierten Christen geprägt.“ (Eberhard Stammler über MM). In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat Manfred Müller maßgeblich daran mitgewirkt, Strukturen für kirchliche Jugendarbeit zu schaffen, die offen waren für die Anliegen und Interessen der Jugendlichen. Er war lange Jahre im Ausschuss (= Vorstand) unseres Vereins zur Förderung evangelischer Schüler- und Schülerinnenarbeit und bis zu seinem Tod im Jahre 1987 Mitglied. Er begleitete die von uns unterstützte Schülerinnen- und Schülerarbeit durch alle Entwicklungen und Krisen mit den für ihn typischen hartnäckigen Fragen, dies aber immer solidarisch und nie die Notwendigkeit dieser Arbeit und ihre Form in Frage stellend. Vor allem nach der Auflösung der ahs im Herbst 1981 (siehe Schülerinnen- und Schülerarbeit) trug sein Engagement maßgeblich dazu bei, dass wenige Jahre später unter dem Dach des Landesjugendpfarramts die neue landeskirchliche Schülerinnen- und Schülerarbeit LakiSa entstanden ist.
Vorbildlich in seinem geradlinigen Engagement, offen in der aufmerksamen Wahrnehmung der Wirklichkeit und tolerant in seiner Haltung hat er junge Menschen ermutigt, ihre eigenen Wege zu gehen und sich dafür eingesetzt, dass gerade die Kirche solche Freiräume offen hält. Deshalb wollen wir mit dem nach Manfred Müller benannten Preis gelingende Ansätze emanzipatorischer Jugendarbeit würdigen und auszeichnen.